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Ein unerwarteter Start an die Dialyse ist für viele Menschen ein Schock, oft verbunden mit einem Krankenhausaufenthalt, einem provisorischen Katheter und vielen offenen Fragen. Doch das muss nicht sein. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du mitbestimmen, wann und wie du in die Dialyse startest. Hier erfährst du, wie du dich rechtzeitig vorbereitest und warum das so wichtig ist.
Here's what you need to know
Das solltest du wissen
Ecco cosa c'è da sapere
Voici ce qu'il faut savoir
Esto es lo que debe saber
  • Ein ungeplanter Dialysestart ist belastend und oft mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden
  • Viele Personen in Deutschland starteten ungeplant an die Dialyse und wechseln im Anschluss nicht ihr Verfahren
  • Ein früh angelegter Dialysezugang kann Komplikationen verhindern und dir mehr Optionen ermöglichen
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Was genau ist die Nierenersatztherapie?

Wenn die Funktion deiner Nieren so stark nachlässt, dass dein Körper überschüssige Flüssigkeit und Giftstoffe nicht mehr ausreichend ausscheiden kann, spricht man von einem terminalen Nierenversagen - dem finalen Stadium der chronischen Nierenkrankheit (=CKD).

In diesem Fall ist dein Körper in der Regel auf eine Nierenersatztherapie angewiesen, also eine Behandlung, die die Aufgabe deiner Nieren übernimmt. Dazu zählen die Dialyse (Hämodialyse & Peritonealdialyse) und die Nierentransplantation.

Diese Formen der Nierenersatztherapie retten Leben. Trotzdem verläuft gerade der Übergang vom terminalen Nierenversagen an die Dialyse häufig alles andere als glatt. Dabei hat ein geplanter Dialysestart zahlreiche Vorteile für dich und deine Gesundheit. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Dialysestart bestmöglich planen kannst und welche Vorteile das mit sich bringt.

Wann ist die Nierenersatztherapie notwendig?

Ein Nierenersatzverfahren wird nötig, wenn die Nierenfunktion so stark abnimmt, dass sich Symptome oder Folgen der Niereninsuffizienz immer stärker bemerkbar machen und zu einer echten Gefahr für deine Gesundheit und dein Leben werden. Zu solchen Komplikationen gehören beispielsweise ein starker Anstieg der Harnsäure oder der Kaliumwerte, oder zunehmende Flüssigkeitseinlagerungen, die dein Herz-Kreislauf-System belasten. Gerade hohe Kaliumwerte können deinen Herzrhythmus aus dem Gleichgewicht bringen und sogar zu einem Herzstillstand führen.

Oft lässt sich das Stadium 5 der CKD (eGFR <15 ml/min/1,73 m²) noch eine ganze Weile beobachten und erfordert nicht immer direkt eine Dialyse. Es ist allerdings wichtig, dass du dich in einem solchen Fall bereits aktiv auf mögliche Therapien vorbereitest. So bleibst du möglichst selbstbestimmt.

Welche Probleme birgt ein ungeplanter Start der Dialyse?

Ein ungeplanter Dialysestart bedeutet oft: Notaufnahme, Krankenhaus und viele wegweisende Entscheidungen, die plötzlich und ohne große Vorbereitung getroffen werden müssen.

Ein solcher plötzlicher Dialysestart kann nach Abnahme der Nierenfunktion oder bei starken Wassereinlagerungen, Luftnot oder extremen Veränderungen deiner Blutwerte notwendig werden. In solchen Situationen bleibt oft keine Zeit mehr, Alternativen abzuwägen.

Was genau passiert bei einem ungeplanten Start?

Oft wird bei einem ungeplanten Start der Dialyse ein längerer Krankenhausaufenthalt notwendig, um eine sogenannte Akut-Dialyse durchzuführen. Da in solchen Fällen oft noch kein Gefäßzugang für die Dialyse angelegt wurde, muss die Dialyse über einen zentralen Venenkatheter (=ZVK) erfolgen. Das ist ein Schlauch, der direkt in die großen, herznahen Gefäße eingesetzt wird und über den eine Dialyse durchgeführt werden kann. Ein solcher ZVK bietet allerdings auch einen idealen Nährboden für Bakterien und andere Keime und kann damit auch zu schweren Infektionen führen, die dich gesundheitlich zusätzlich belasten und den Krankenhausaufenthalt weiter in die Länge ziehen.

Oft musst du dich in einem solchen Fall auch spontan für ein Dialyseverfahren entscheiden. Da eine Akut-Dialyse oft über eine Blutwäsche (=Hämodialyse) durchgeführt wird, wechseln außerdem nur wenige Menschen im Anschluss an die Bauchfelldialyse, die zuhause durchgeführt werden kann. Obwohl also selbst nach einem ungeplanten Dialysestart ein Wechsel des Verfahrens möglich wäre, landen viele Menschen in einem solchen Fall ungewollt an der Hämodialyse. Falls du also eine Heimdialyse durchführen möchtest, solltest du Wert auf eine vernünftige Planung des Dialysestarts legen.

Wie sieht ein geplanter Start aus?

Ein geplanter Dialysestart bedeutet, dass du gemeinsam mit deinem Ärzteteam den richtigen Zeitpunkt und das passende Verfahren auswählst – in Ruhe und ohne Druck.

Meist beginnt alles mit einem Gespräch in der nephrologischen Sprechstunde, wenn deine Nierenfunktion deutlich absinkt (eGFR < 20 mL/min) oder sich deine Laborwerte und dein Befinden langsam verändern oder verschlechtern. Wann genau eine Dialyse notwendig wird entscheidest du jedoch immer gemeinsam mit deinem Ärzteteam und unter Berücksichtigung deiner persönlichen Lebensumstände.

Im Falle eines geplanten Starts an die Dialyse bekommst du die Möglichkeit, dich über Hämodialyse, Peritonealdialyse (=Bauchfelldialyse) oder auch eine mögliche Transplantation zu informieren und mit deinem Ärzteteam auszutauschen. Nach deiner Entscheidung wird, wenn die Dialyse sich anbahnt, ein entsprechende Zugang (z. B. Shunt oder Bauchkatheter) geplant, über den die Dialyse erfolgen kann. Dieser unterscheidet sich zwischen der Hämo- und Bauchfelldialyse. Da der Zugang oft mehrere Wochen oder Monate zur Reifung benötigt und vorher nicht zur Dialyse verwendet werden kann, erfolgt die Anlage deutlich vor der ersten Dialyse. Diese Zeit bleibt in einem Notfall nicht.

Sobald der Dialysestart medizinisch sinnvoll ist, beginnst du unter kontrollierten Bedingungen: ambulant oder zuhause, mit deinem Wunschteam und meistens ohne Krankenhaus. So läuft der Start an die Dialyse problemlos und ohne böse Überraschungen.

Wie häufig ist ein ungeplanter Start an die Dialyse?

Trotz aller medizinischen Fortschritte startet in Deutschland etwa jeder dritte Mensch ungeplant mit der Dialyse, häufig über einen notfallmäßig angelegten ZVK. Diese Zahl der ungeplanten Dialysestarts zeigt: Es braucht mehr Aufklärung, frühere Gespräche und die aktive Mitarbeit von Betroffenen, Angehörigen und dem medizinischen Team. Denn eine ungeplante Dialyse bedeutet fast immer einen unvorteilhaften Start in diese neue Phase des Lebens.

Warum kommt es zum ungeplanten Start an die Dialyse?

Häufig liegt es nicht an fehlender oder schlechter medizinischer Betreuung, sondern daran, dass die Themen Dialyse und Nierenersatztherapie lange verdrängt werden. Viele Betroffene fühlen sich noch zu fit oder haben Angst vor dem Thema. Manche werden zu spät an ein spezialisiertes Nierenzentrum überwiesen. Auch Unsicherheit, fehlende Informationen oder eine zögerliche Entscheidungsfindung im Alltag spielen eine Rolle. All das ist verständlich – aber es lohnt sich, frühzeitig Klarheit zu schaffen.

Wie kann ich einen ungeplanten Start an die Dialyse verhindern?

1. Rechtzeitig Kümmern

Das Wichtigste ist, rechtzeitig über das Thema zu sprechen, selbst wenn die Dialyse derzeit noch kein echtes Thema ist. Dein:e Nephrolog:in wird dir helfen einzuschätzen, wann es Zeit ist, über eine mögliche Dialyse nachzudenken. Dann kannst du in Ruhe und ohne Druck überlegen, welches Verfahren zu dir passt.

2. Verfahren auswählen

Informiere dich frühzeitig über die verschiedenen Dialyseverfahren: Hämodialyse, Bauchfelldialyse (=Peritonealdialyse) oder sogar die Option einer Transplantation oder der konservativen Therapie. Jeder Weg hat Vor- und Nachteile. Je mehr du weißt, desto besser kannst du entscheiden.

3. Austausch mit anderen

Auch der Austausch mit anderen Menschen mit chronischer Nierenkrankheit oder an der Dialyse kann hilfreich sein. Viele finden es beruhigend, sich mit Menschen zu unterhalten, die bereits Erfahrung mit Dialyse haben. Sie können dir authentische Einblicke geben, wie sich der Alltag mit Dialyse gestalten lässt und wo mögliche Vor- und Nachteile einzelner Verfahren liegen.

4. Dialysezugang anlegen

Wenn du dich für ein Verfahren entschieden hast, sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über den nötigen Zugang – also entweder einen Shunt (für die Hämodialyse) oder einen Bauchkatheter (für die Peritonealdialyse). Diese Eingriffe sollten frühzeitig geplant werden, damit der Zugang bis zum Start gut ausgereift ist.

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