Was ist das Problem mit Kalium und Phosphat bei Nierenkrankheit?
Deine Nieren filtern nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Mineralstoffe aus deinem Blut. Wenn die Nierenfunktion abnimmt, geraten dabei auch Kalium und Phosphat leichter aus dem Gleichgewicht. Zu hohe Werte können dann, je nach Ausmaß, für Herz, Gefäße und Knochen zum Problem werden.
Aber: Nicht jeder Mensch mit chronischer Nierenkrankheit (=CKD) hat automatisch Probleme mit hohen Kalium- oder Phosphat-Werten. Aus diesem Grund ist eine Anpassung deiner Ernährung nicht immer notwendig. Sie sollte nur dann erfolgen, wenn’s wirklich nötig ist. Wann das der Fall ist erfährst du in der Regel von deinem Ärzteteam.
Sollte ich mich immer kalium- und phosphatarm ernähren?
Die einfache Antwort: Nein. Denn bei den meisten Menschen mit CKD bleiben Kalium- und Phosphat-Werte im Blut lange im normalen Bereich. Eine Anpassung wird in der Regel erst dann notwendig, wenn die Werte für Kalium und Phosphat in deinem Blut ansteigen.
Die international anerkannten medizinischen KDIGO-Leitlinien empfehlen ausdrücklich keine generelle Kaliumeinschränkung, solange keine zu hohen Kaliumwerte (=Hyperkalämie) im Blut vorliegen. Das bedeutet: Nur wenn dein Blutwert über dem Normalbereich liegt, solltest du Kalium gezielt reduzieren – und auch dann nur in Rücksprache mit deinem Ärzteteam.
Für Phosphat ist es ähnlich. Hier liegt die empfohlene tägliche Zufuhr für gesunde Erwachsene laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (=DGE) bei etwa 550 Milligramm. Dieser Wert liegt bereits niedriger als in vielen Ernährungsempfehlungen üblich. Daher gilt: Echte Einschränken der Phosphatzufuhr sind mit CKD eigentlich nicht notwendig. Du solltest allenfalls bewusster auf die Phosphatzufuhr achten.
Welche Vorgaben gelten für gesunde Menschen?
1. Kalium
Die DGE empfiehlt für Kalium eine tägliche Zufuhr zwischen 3.500 und 4.700 Milligramm pro Tag. Das entspricht der natürlichen Aufnahme über eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Solange deine Kaliumwerte stabil sind, musst du in der Regel auch nichts an deiner Ernährung ändern. Was genau für deinen Fall gilt, erfährst du aber immer von deinem Ärzteteam.
2. Phosphat
Wie bereits erwähnt empfiehlt die DGE aktuell eine Phosphatzufuhr um etwa 550 mg pro Tag. Damit liegt der Richtwert unter dem früheren Standard von 700 mg – ein Hinweis darauf, wie wichtig eine maßvolle Zufuhr auch bei gesunden Menschen ist.
Wann gelten meine Laborwerte als zu hoch?
1. Hohes Kalium (=Hyperkalämie)
Der Normalwert für die Kaliumkonzentration im Blut liegt zwischen 3,5 und 5,0 mmol/L. Dieser Wert kann aber je nach Labor schwanken. Hast du eine Frage zu deinem persönlichen Richtwert ist dein Ärzteteam der richtige Ansprechpartner.
Bei Werten über 5,0 spricht man von einer leichten Erhöhung. Ab 5,9 mmol/L wird es ernst, und ab 6,5 mmol/L besteht oft eine echte Gefahr für deine Gesundheit.
2. Hohes Phosphat (=Hyperphosphatämie)
Auch hier zählt dein individueller Zielbereich. Bei CKD sollte dein Phosphatwert im Blut nicht über 1,45 mmol/l (ca. 4,5 mg/dl) liegen. Wichtig: Dein Phosphatwert reagiert nicht so schnell auf einzelne Mahlzeiten und schwankt oft weniger als dein Kalium-Wert.
Was gilt bei hohen Werten
1. Kalium
Deine Kalium-Werte im Blut sind erhöht? In diesem Fall wird eine Einschränkung manchmal notwendig. Aber das bedeutet nicht automatisch den Verzicht auf Bananen oder Tomaten – es geht um die Gesamtmenge pro Tag. Deine Ärztin oder Ernährungsberatung wird dir helfen, den richtigen Zielwert zu definieren.
In der Mizu App kannst du deinen persönlichen Zielwert direkt im Ernährungstagebuch hinterlegen. So siehst du, wie viel Kalium in deinen Mahlzeiten steckt.
2. Phosphat
Liegt dein Blutwert für Phosphat deutlich über dem Referenzbereich, sollte die tägliche Aufnahme auf 10 bis 15 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht begrenzt werden.
Bei 80 kg Körpergewicht entspricht das etwa 800 bis 1.200 Milligramm Phosphat pro Tag. Da dieser Wert bereits höher ist als der DGE-Richtwert für gesunde Menschen, geht es eher darum, bewusster auf deine Phosphatzufuhr zu achten. Du solltest also versuchen, kein zugesetztes Phosphat aus Fertigprodukten, Cola oder Schmelzkäse zu dir zu nehmen. Deinen Zielwert kannst du ebenfalls in der Mizu App anpassen.
Wie kann die Mizu App helfen?
Mizu unterstützt dich wenn notwendig dabei, den Überblick über deine Kalium- und Phosphatzufuhr zu behalten – individuell, einfach und alltagstauglich. Im Ernährungstagebuch der App kannst du jede Mahlzeit direkt aus einer umfangreichen Datenbank auswählen oder ganze Rezepte hinzufügen.
Die App zeigt dir automatisch, wie viel Kalium und Phosphat in deinem Essen oder bestimmten Lebensmitteln steckt – pro Mahlzeit oder über den ganzen Tag verteilt.
Wenn du mit deinem Ärzteteam persönliche Zielwerte besprochen hast, kannst du diese in der App hinterlegen und jederzeit prüfen, wie nah du an deinem empfohlenen Tagesbereich bist. So erkennst du frühzeitig, wo sich versteckte Mengen ansammeln und kannst deine Ernährung ganz ohne starren Verzicht gezielt anpassen.