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Kardiorenales Syndrom: Wie hängen die Herzinsuffizienz & CKD zusammen?

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Wenn Herz und Niere gleichzeitig schwächeln spricht man vom kardiorenalen Syndrom. Dieses kompliziert klingende Syndrom betrifft viele Menschen – häufig, ohne dass sie es wissen. In diesem Artikel erfährst du, was dahintersteckt, warum es so gefährlich ist und was du tun kannst, um dich zu schützen.
Here's what you need to know
Das solltest du wissen
Ecco cosa c'è da sapere
Voici ce qu'il faut savoir
Esto es lo que debe saber
  • Herz und Nieren sind aufgrund ihrer Funktionen im Körper eng miteinander verbunden
  • Beim kardiorenalen Syndrom schwächeln Herz und Nieren gleichzeitig
  • Gewichtsveränderungen sind ein zuverlässiges Frühwarnsystem, über das du Wassereinlagerungen frühzeitig erkennen kannst
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Was genau ist eine Herzinsuffizienz?

Herzinsuffizienz – oft auch Herzschwäche genannt – bedeutet, dass das Herz nicht mehr genug Kraft hat, um ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. So kann es dazu kommen, dass Organe, Muskeln oder das Gehirn schlechter mit Sauerstoff versorgt werden.

Schreitet die Herzschwäche voran, kann sie sich über Symptome wie Atemnot, eine schnelle Erschöpfung oder Wassereinlagerungen im Körper (=Ödeme) bemerkbar machen.

Experten gehen davon aus, dass die Herzschwäche zu den häufigsten chronischen Erkrankungen in Deutschland zählt. Das große Problem mit der Herzschwäche ist, dass sie sich - ähnlich wie eine chronische Nierenkrankheit (=CKD) - oft schleichend entwickelt und erst spät bemerkbar macht.

Was steckt hinter dem kardiorenalen Syndrom?

Das kardiorenale Syndrom klingt kompliziert. Eigentlich ist es aber nur ein Fachausdruck, der die enge Wechselwirkung zwischen dem Herz und den Nieren beschreibt. Schwächelt das Herz, leiden die Nieren oft mit - und umgekehrt. Diese gegenseitige Beeinflussung ist kein Zufall: Beide Organe sind eng miteinander verbunden, insbesondere über Faktoren wie den Blutdruck, Hormone oder den Flüssigkeitshaushalt.

Wie häufig ist das kardiorenale Syndrom?

Die Kombination aus Herz- und Nierenschwäche ist dabei keine Seltenheit. In Deutschland haben laut aktuellen Zahlen fast die Hälfte aller Menschen mit Herzinsuffizienz auch eine chronische Nierenerkrankung. Umgekehrt zeigen Menschen mit chronischer Nierenkrankheit häufig ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Herzschwäche, selbst dann, wenn sie noch keine Symptome bemerken.

Studien deuten darauf hin, dass rund 15 % der Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion gleichzeitig auch eine (oft unbemerkte) Herzinsuffizienz haben. Die tatsächliche Zahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Betroffene nicht ausreichend untersucht oder zu spät diagnostiziert werden.

Wie hängen Nieren- und Herzinsuffizienz zusammen?

Das Herz pumpt Blut durch den Körper, also auch durch die Nieren. Sinkt die Kraft, mit der das Herz Blut durch deinen Körper pumpt, und nimmt der Blutdruck ab, kommt weniger Blut bei den Nieren an.

Die Nieren erhalten dadurch zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe und können ihre Filterfunktion nicht mehr ausreichend erfüllen. Umgekehrt führt eine eingeschränkte Nierenfunktion dazu, dass der Körper Wasser und Salze nicht mehr richtig ausscheiden kann. Das überschüssige Wasser kann das Herz belasten und eine Herzschwäche verschärfen.

Dieser Kreislauf verstärkt sich oft gegenseitig. Ein Wasserüberschuss, Veränderungen der Hormone oder chronische Entzündungen tragen zusätzlich zur Verschlechterung beider Organe bei. Besonders tückisch: Die Symptome sind oft unspezifisch. Viele Betroffene bemerken erst spät, dass beide Organe gleichzeitig betroffen sind.

Warum ist das kardiorenale Syndrom ein Problem?

Das Zusammenspiel von Herz- und Nierenschwäche verschlechtert die Prognose für beide Erkrankungen oft deutlich. Das hat natürlich auch langfristige Konsequenzen für die Gesundheit. Auch häufige Probleme bei Herz- und Nierenschwäche wie Wassereinlagerungen, Bluthochdruck oder Elektrolytstörungen (z.B. hohes Kalium) sind schwerer kontrollierbar und behandelbar.

Zusammengefasst führ das dazu, dass Menschen mit kardiorenalem Syndrom auch häufiger ins Krankenhaus eingeliefert werden. Über 30 % der betroffenen Menschen mit einem kardiorenalen Syndrom, die ins Krankenhaus aufgenommen wurden, müssen nach Entlassung aus der Klinik innerhalb von nur 60 Tagen erneut aufgenommen werden. Das soll dir keine Angst machen. Es zeigt nur wie wichtig eine gute Behandlung, Kontrolle und Nachsorge bei der Kombination der Herz- und Nierenschwäche wirklich sind.

Warum dein Gewicht ein Frühwarnzeichen ist

Wenn du mit einer Herzschwäche oder chronischen Nierenerkrankung lebst, kann dein Körper Wasser nicht mehr so gut ausscheiden. Dieses überschüssige Wasser sammelt sich im Gewebe, zum Beispiel in den Beinen, am Bauch oder sogar in der Lunge (=Lungenödem). Das kann zu Atemnot, einem Engegefühl oder Schwellungen führen. Überwässerungen und Flüssigkeitseinlagerungen sind auch ein häufiger Grund für Klinikaufenthalte bei Herz- und Nierenschwäche.

Obwohl sich solche Flüssigkeitseinlagerungen oft erst spät bemerkbar machen, gibt es einen Trick: deine Waage weiß oft schon früher Bescheid. Ein schneller Anstieg deines Körpergewichts innerhalb weniger Tage ist fast immer ein Zeichen dafür, dass dein Körper Wasser einlagert. Und genau hier kannst du eingreifen, bevor es ernst wird.

Wie du dein Gewicht richtig im Blick behältst

Um dein Gewicht bei Herz- und Nierenschwäche im Blick zu behalten kannst du ganz einfach die folgenden Schritte befolgen:

  1. Wiege dich täglich – am besten morgens nach dem Aufstehen und nach dem Toilettengang, aber noch vor dem Frühstück.
  2. Verwende immer dieselbe Waage und möglichst dieselbe Kleidung (z. B. Unterwäsche). So wird dein Gewicht möglichst wenig verfälscht.
  3. Notiere dir deine Werte oder verwende die Mizu App, um deine Gewichtswerte zu dokumentieren und Trends zu verfolgen.
  4. Ein Gewichtszuwachs von mehr als 2 Kilogramm in 2 bis 3 Tagen ist laut der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (=ESC) ein gutes Warnzeichen – es könnte sich Wasser im Gewebe ansammeln.

Was tun bei plötzlichem Gewichtszuwachs?

Wenn du in kurzer Zeit zunimmst und es nicht an Essen oder Kleidung liegt, solltest du dein Ärzteteam kontaktieren. Möglicherweise muss deine Medikation angepasst werden. So kannst du eine Verschlechterung oft verhindern und vielleicht auch einen Klinikaufenthalt vermeiden.

Was hilft sonst bei kardiorenalem Syndrom?

Auch wenn das Zusammenspiel von Herz und Niere komplex ist – es gibt wirksame Behandlungen. Wichtig ist vor allem, dass Herz- und Nierenerkrankung gemeinsam gedacht und behandelt werden.

1. Medikamente einnehmen

Ein entscheidender Fortschritt in den letzten Jahren ist der Einsatz der sogenannten SGLT2-Inhibitoren. Diese Medikamentenklasse wurde ursprünglich für die Behandlung der Zuckerkrankheit (=Diabetes) entwickelt. Die Medikamente senken aber nicht nur den Blutzucker, sondern entlasten auch das Herz, verbessern die Nierenfunktion und senken das Risiko für Krankenhausaufenthalte. Studien belegen, dass sie sowohl bei Herzinsuffizienz als auch bei CKD positiv wirken. Das gilt unabhängig davon, ob eine Zuckerkrankheit vorliegt.

Je nach Schweregrad können weitere Medikamente – zum Beispiel Blutdruckmedikamente – sinnvoll sein.

2. Lebensstil anpassen

Neben Medikamenten spielt auch der Lebensstil eine zentrale Rolle. Eine salzarme, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, ein stabiles Gewicht und der Verzicht auf Rauchen können viel bewirken. Auch die konsequente Einnahme der verordneten Medikamente und regelmäßige Kontrolltermine helfen, die Gesundheit deines Herzens und deiner Niere stabil zu halten.

3. Ein gutes Team

Auch die enge Zusammenarbeit zwischen deinem Hausarzt/deiner Hausärztin, Kardiolog:innen und Nephrolog:innen sind sehr wichtig. In manchen Fällen kann es auch Sinn machen, ein spezialisiertes Herzzentrum in die Behandlung miteinzubeziehen.

Was sollte ich mir merken?

Das kardiorenale Syndrom zeigt, wie eng Herz und Niere miteinander verbunden sind, nicht nur was die Funktion angeht, sondern auch in der Behandlung. Je früher erkannt wird, dass beide Organe betroffen sind, desto besser lässt sich gegensteuern. Mit einer Kombination aus moderner Medizin, aktiver Selbstfürsorge und guter Zusammenarbeit mit dem Behandlungsteam ist ein stabiler Alltag möglich – auch mit doppelter Belastung.

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