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Du bist dialysepflichtig und hast einen ausgeprägten Kinderwunsch? Du bist dir aber unsicher, ob Dialyse und Schwangerschaft kompatibel sind? Dieser Artikel informiert dich darüber, was du beachten musst, welche Schwierigkeiten und Komplikationen auftreten können und wie Dialyse in der Schwangerschaft generell abläuft.
Here's what you need to know
Das solltest du wissen
Ecco cosa c'è da sapere
Voici ce qu'il faut savoir
Esto es lo que debe saber
  • Auch wenn es deutlich seltener als sonst ist, kannst du auch als dialysepflichtige Frau schwanger werden

  • Eine Schwangerschaft bei Dialysepatientinnen wird als Hochrisikogeburt eingestuft, da sie sowohl für Mutter als auch für Kind mit erheblichen Risiken verknüpft ist

  • Noch in der Planung deiner Schwangerschaft und dann auch während deiner Schwangerschaft solltest du dich mit deinem nephrologischen Team, sowie dein:er Kinderärzt:in und dein:er Gynäkologen:in aktiv und regelmäßig austauschen (am besten auch diese untereinander)

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Kann ich als Dialysepatientin überhaupt schwanger werden?

Bei dialysepflichtigen Frauen ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft aufgrund der reduzierten Fruchtbarkeit deutlich geringer. Ungefähr ein Zehntel der dialysepflichtigen Frauen im fruchtbaren Alter produzieren jedoch nach wie vor gesunde Eizellen und können somit schwanger werden. Nichtsdestotrotz ist es also möglich, dass du als dialysepflichtige Frau im gebärfähigen Alter schwanger werden kannst.

Wie wahrscheinlich ist es, dass Schwangerschaft und Dialyse zusammentreffen?

Eine Dialysepflichtigkeit während der Schwangerschaft kann logischerweise auf zwei verschiedene Arten entstehen: Entweder tritt ein Nierenversagen während einer vorhandenen Schwangerschaft auf, oder es entsteht eine Schwangerschaft bei einer bereits dialysepflichtigen Person.

Dialyse-Schwangerschaften sind generell jedoch recht selten. Grund für die niedrige Zahl ist, dass sich eine Dialysepflicht bei Frauen häufiger auch auf die Sexualität auswirkt. Darunter fallen beispielsweise der Verlust des Geschlechtstriebes, unregelmäßige oder ausbleibende Menstruationsblutungen und häufig ausbleiben der Ovulation trotz Menstruationsblutung. Als Folge dessen treten Dialyse-Schwangerschaften in den meisten Fällen eher ungeplant ein. Bitte bedenke auch, dass Schwangerschaften während der Bauchfellwäsche (PD) selten auftreten als während der Hämodialyse. Auf der anderen Seite ist es wichtig zu wissen, dass Erfolgreiche Schwangerschaften nach Nierentransplantation häufiger sind als bei allen Dialyseformen. Vielleicht kannst du ja auf eine Transplantation warten.

Am besten du planst eine Schwangerschaft von Beginn an mit deinem Nierenteam.

Dialyse in der Schwangerschaft – das musst du beachten!

Wenn du während der Schwangerschaft Dialyse benötigst, muss diese besonders sorgfältig durchgeführt werden. Es kann sein, dass du aus diesem Grund mehr Zeit pro Woche für die Dialyse aufwenden musst als das bei nicht-schwangeren Personen der Fall ist. Per Definition ist deine Schwangerschaft als Dialysepatientin eine klare Risikoschwangerschaft. Es wird empfohlen gleich von Beginn an ein mit Risikoschwangerschaften erfahrenes Team zur Beratung parat zu haben. Ein:e Gynäkologe:in, Neonatologe:in und ein:e Nephrologe:in könnten eine gute Wahl sein.

Während der Schwangerschaft kann es zu erheblichen Komplikationen kommen, wenn du auf die Blutwäsche angewiesen bist. Diese umfassen beispielsweise einen hohen Blutdruck (=Hypertension) oder eine Blutarmut (=Anämie). Letzteres bedeutet, dass du zu wenig rote Blutkörperchen in deinem Blut hast – sie sind verantwortlich für den Sauerstofftransport in deinem Körper. Erfolgreiche Schwangerschaften nahmen über die Jahrzehnte zu und liegen nun bei Patienten mit intensivierter Hämodialyse bei ca. 86%. Die Frühgeburtenrate liegt bei ca. 41%.

Komplikationen in der Dialyse-Schwangerschaft – welche können auftreten?

Dialysepflichtige Schwangere tragen ein besonderes Risiko. Primär ist zwar das ungeborene Kind den Gefahren von auftretenden Komplikationen ausgesetzt, allerdings können diese auch in geringerem Umfang für die Mutter anfallen.

Als problematisch stellt der Bluthochdruck dar. Dieser muss zwar gesenkt werden, darf aber nicht zu radikal gesenkt werden, da sonst die Blutversorgung des ungeborenen Kindes nicht mehr gewährleistet werden kann. Es kann außerdem dazu kommen, dass die schwangere Person an einer Blutarmut leidet. Aufgrund dessen, dass zu wenige rote Blutkörperchen vorhanden sind, kann es zu einer Unterversorgung der Organe mit Sauerstoff kommen. Das kann sowohl für dich als auch für das ungeborene Kind ein Problem darstellen. Blutdruckwerte unter 120/80 mmHg und über 140/90 mmHg solltest du jedenfalls meiden. Als dialysepflichtige Schwangere hast du außerdem ein deutlich erhöhtes Risiko für Präeklampsie. Wie dem etwas vorbeugen kannst erfährst du am besten von deinem Ärzteteam. Ein erhöhter Harnstoffwert im Blut kann zudem dazu führen, dass das Fruchtwasser in vielen Fällen bei Dialyse-Schwangerschaften vermehrt ist.

Dialyse in der Schwangerschaft – ändert sich etwas?

Wenn du HD machst, gibt es einiges das du beachten solltest um das Risiko deines Kindes und dein eigenes Risiko zu reduzieren. Zunächst solltest du darauf achten, nur noch Medikamente einzunehmen bzw. an der Dialyse zu bekommen die in der Schwangerschaft auch erlaubt sind. Besonders hervorzuheben sind deine Blutdruckmedikamente. Hier wird dir dein Dialyse- und Geburtshilfe-Team natürlich helfen. Am besten du gehst sofort zu Beginn deiner Schwangerschaft und ab dann in regelmäßigen Intervallen alle deine Medikamente mit deinem betreuenden Team genau durch. Du kannst dir auch Hinweise geben lassen, welche Medikamente du auf alle Fälle meiden solltest.

Es kann auch sein, dass dir dein Dialyseteam zusätzliche Medikamente, wie z.B. Vitaminpräparate, empfiehlt. Außerdem wird deine Dialysezeit in der Regel deutlich erhöht. In manchen Fällen wird eine Dialysezeit von mindestens 36 Stunden pro Woche empfohlen.

Anders sieht es aus, wenn du Bauchfelldialyse (PD), machst. Hier musst du ein paar Besonderheiten beachten. Eine Schwangerschaft hat Auswirkungen auf das Volumen in deinem Bauchraum. Dadurch wird der normale Ablauf der PD erheblich erschwert. Trotzdem ist es nicht zwangsläufig der Fall, dass du von PD auf HD umstellen musst. Du solltest bei der PD während der Schwangerschaft eher mit weniger Flüssigkeit, dafür aber deutlich häufigeren Beutelwechseln arbeiten. Eine solche Therapieanpassung besprichst du aber natürlich am Besten mit deinem Ärzteteam. Alternativ bietet sich auch die nächtliche PD über einen Cycler an. Die Hygiene bei der PD ist während der Schwangerschaft nochmal deutlich wichtiger. Eine Bauchfellentzündung kann zu verfrühten Wehen führen. Letzteres muss man in jedem Fall versuchen, zu unterbinden.

Ernährung und Alltagsverhalten decken sich mit dem, was dir auch sonst bei Dialysepflicht ohne Schwangerschaft empfohlen wird. Achte lediglich darauf deine Blutsalze wie Natrium, Phosphat, Kalium, Magnesium und Calcium besonders gut zu kontrollieren. Allerdings sind diese wegen der gesteigerten Dialyseintensität oft gut im Griff, oder müssen sogar ersetzt werden. Du solltest außerdem unbedingt genügend Vitamine und Eiweiße zu dir nehmen. Die zusätzlich empfohlene erhöhte Kalorienzufuhr im zweiten und dritten Trimester ist in der Regel nicht schwierig zu erzielen.

Was passiert kurz vor, bzw. während der Zeit der Geburt?

In der Regel wird der Zustand von dir und deinem Kind rund um die Geburt in der Klinik intensiv beobachtet. Ob du einen Kaiserschnitt brauchst oder nicht, ist meist eine geburtshilfliche Entscheidung. Häufig wird letzten Endes ein Kaiserschnitt empfohlen.

Wie schnell kann ich die Dialyse nach der Schwangerschaft fortsetzen?

HD kann sehr zeitnah nach der Entbindung, mit wieder umgestelltem Schema, wieder aufgenommen werden. Bei der PD hingegen wird dein Ärzteteam normal mindestens 24 Stunden nach der Entbindung abwarten, bevor es dir wieder erlaubt zu dialysieren. PD kann auch nach einem Kaiserschnitt durchgeführt werden.

Ist das Risiko einer Schwangerschaft nach einer Nierentransplantation genauso hoch?

Eine erfolgreiche Nierentransplantation führt dazu, dass keine Dialysepflicht mehr für dich besteht. Die Risiken einer Schwangerschaft sind aus diesem Grund nach einer Nierentransplantation deutlich geringer als während der Dialysepflicht.

Im Vergleich zu „normalen“ Schwangerschaften ist dein Risiko dennoch erhöht. Es empfiehlt sich, nach einer Nierentransplantation noch mindestens ein Jahr bis zur Zeugung eines Kindes zu warten. Deine Anti-Abstoßungsmedikamente müssen für die Schwangerschaft geändert werden, da sonst ein Risiko für dein zukünftiges Kind besteht. Bitte berate dich mit deinem Ärzteteam noch bevor du versuchst schwanger zu werden.

Kann ich als dialysepflichtige Frau also überhaupt schwanger werden?

Wie du siehst kann eine Schwangerschaft bei dialysepflichtigen Frauen leider mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verknüpft sein. Daraus resultiert eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Unter- oder Fehlentwicklung des Kindes. Aufgrund des erhöhten Gesundheitsrisikos, sowohl für Kind als auch für Mutter, könntest du überlegen, ob du eine Schwangerschaft erst nach einer Nierentransplantation beginnen möchtest.

Wie kann ich meine Chancen auf einen erfolgreichen Kinderwunsch als Dialysepatientin erhöhen?

Als Erstes solltest du auf dein Ärzteteam zugehen und diesen Wunsch auch mit diesem besprechen. Trotz der geschilderten Risiken kennt dein Ärzteteam möglicherweise ein paar Stellschrauben an denen du drehen kannst, um die Chancen für eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen. Dazu gehört zum Beispiel eine frühe Umstellung auf ein intensiviertes Dialyseschema.

Aber auch du kannst selbst durch einen gesünderen Allgemeinzustand aktiv zu einer erfolgreichen Befruchtung beitragen. Ein gesundes Maß an Sport, gesunde Ernährung und guter Schlaf geben dir mehr körperliche Energie. Mit gesunder Ernährung könntest du zum Beispiel einen Diabetes besser in den Griff bekommen.

Wie oben beschrieben erhöht auch eine Nierentransplantation deutlich die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Schwangerschaft und Geburt. Während der Schwangerschaft ist es am besten, wenn dir dein:e Nephrolog:in, eine Dialysefachkraft und ein:e auf Frühgeburten spezialisiert:e Kinderärzt:in, sowie ein:e mit Risikoschwangerschaften erfahrener:e Gynäkologe:in und ein:e Ernährungsberater:in von Anfang an zur Seite stehen. Um etwaige Komplikationen frühzeitig zu erkennen, sollte der Schwangerschaftsfortschritt außerdem häufiger als üblich über Ultraschall- und Blutuntersuchungen überwacht werden.

Ich bin schwanger und dialysepflichtig, was jetzt?

Erst einmal: ganz ruhig. Trotz aller aufgelisteten und ernst zu nehmenden Komplikationen, ist eine Schwangerschaft und das in-die-Welt-Setzen eines neuen Lebens etwas ganz Besonderes und bei Erfolg eines der größten Glücksgefühle. Kontaktiere deshalb umgehend dein Ärzteteam an der Dialyse. Dieses wird wissen, was zu tun ist und wie und wann du deine Therapie entsprechend anpassen wirst. Du kannst sicher sein, dass die medizinischen Teams alles versuchen werden, um die Schwangerschaft gemeinsam mit dir erfolgreich zu gestalten und dich bis zur Geburt deines gesunden Kindes zu begleiten.

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Dr. Diego Parada Rodriguez (de)
Facharzt in Ausbildung für Nephrologie
References
References
References
References
References
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