Was ist Bluthochdruck?
Bei dir wurde ein Bluthochdruck (=Hypertonie) festgestellt? Das ist gerade bei Nierenkrankheit keine Seltenheit. Untersuchungen haben gezeigt, dass über 90% der Menschen mit CKD auch mit einem Bluthochdruck zu kämpfen haben.
Wie der Name sagt ist beim Bluthochdruck der Druck in deinen Blutgefäße zu hoch. Das kann nicht nur zu Schäden an den Wänden deiner Blutgefäßen führen, sondern auch dein Herz belasten, das nun gegen einen stärkeren Widerstand anpumpen muss.
Oft spürt man davon jedoch lange nichts. Erst bei anhaltend hohen Werten kann es zu unspezifischen Beschwerden kommen. Dazu gehören beispielsweise Kopfschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit oder auch Sehstörungen.
Gerade deshalb lohnt es sich also, bei CKD vorsorglich und frühzeitig zu handeln, um deinen Blutdruck in den Griff zu bekommen und dein Herz und deine Gefäße fit zu halten.
Was sagt der Blutdruckwert aus?
Der Blutdruckwert kann in einen sogenannten systolischen und diastolischen Wert aufgeteilt werden und wird in der Einheit mmHg gemessen. Die Schreibweise lautet in der Regel: “systolischer Wert”/”diastolischer Wert” mmHg.
Bei einem Blutdruck von 113/78 mmHg ist der systolische Blutdruck also 113 mmHg und der diastolische Blutdruck 78 mmHg. Beim Blutdruckmessgerät wird der systolische Wert oft oben und der diastolische Wert oft unten angezeigt.
Der systolische Wert steht für den hohen Blutdruck, der herrscht, wenn dein Herz Blut durch den Kreislauf pumpt. Der niedrige Druck, der herrscht, wenn sich dein Herz entspannt und somit auch der Druck in deinen Blutgefäßen nachlässt, wird als der diastolische Blutdruckwert bezeichnet. Während dieser Entspannungsphase wird das Herz mit neuem Blut gefüllt, dass dann mit dem nächsten Schlag wieder durch den Körper gepumpt wird.
Wie hoch sollte der Blutdruck sein?
Für gesunde Menschen gilt der Blutdruck ab einem systolischen Wert von 130 mmHg als hochnormal. Bei über 140 mmHg spricht man schon von einem echten Bluthochdruck. Der systolische Zielwert bei Nierenkrankheit liegt in der Regel < 120 mmHg. Den genauen Zielwert bestimmt jedoch immer dein Ärzteteam.
Ein einzelner hoher Wert ist übrigens nicht automatisch gefährlich. Erst dauerhaft erhöhte Werte gelten als behandlungsbedürftig. Das misst man am besten über mehrere Tage oder mit einem 24-Stunden-Blutdruckmessgerät.
Stadien für den Bluthochdruck
Dein Bluthochdruck kann anhand der folgenden Tabelle auch in Stadien eingeteilt werden. Diese nutzt dein Ärzteteam, um deinen Blutdruck im Blick zu behalten:
Wie hängen Bluthochdruck und CKD zusammen?
Bluthochdruck ist einer der häufigsten Auslöser für eine chronische Nierenerkrankung und gleichzeitig auch eine der wichtigsten Folgeerscheinungen. Ein Bluthochdruck kann also sowohl Auslöser als auch Folge einer CKD sein.
Wenn der Blutdruck über längere Zeit zu hoch ist, schädigt er die feinen Blutgefäße in den Nieren. Die Filterleistung lässt nach, mehr Eiweiß tritt in den Urin über, und die Nierenfunktion (=eGFR) sinkt. Gleichzeitig produziert die Niere Hormone, die den Blutdruck weiter steigern – ein gefährlicher Teufelskreis.
Deshalb ist es besonders bei CKD wichtig, den Blutdruck gut einzustellen. Wissenschaftler haben sogar gezeigt, dass eine gute Blutdruckkontrolle das Fortschreiten der Nierenkrankheit deutlich verlangsamen kann.
Welche Auswirkungen hat Bluthochdruck?
Neben den Nieren kann Bluthochdruck auch eine Wirkung auf andere Organe des Körpers haben. Das liegt daran, dass Blutgefäße viele der wichtigsten Organe des Körpers versorgen. Nehmen sie durch einen anhaltenden oder schlecht eingestellten hohen Blutdruck Schaden, kann dies zu Problemen mit der Funktion der betroffenen Organe führen. Einige der möglichen Organschäden haben wir in der Folge einmal für dich zusammengefasst:
1. Probleme mit den Blutgefäßen
Generell gilt, dass ein hoher Blutdruck zu Schaden an den Gefäßwänden führen kann. Langfristig macht er die Gefäßwände starrer, dicker und anfälliger für Verkalkungen (=Arteriosklerose). Dadurch fließt das Blut schlechter durch deinen Körper und Organe werden nicht mehr optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
2. Gefäßverschlüsse
Diese langfristigen Veränderungen deiner Blutgefäße und ihrer Wände können in manchen Fällen auch kurzfristig zu einem direkten Verschluss eines wichtigen Blutgefäßes führen. Genau so entstehen oft Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Natürlich führt Bluthochdruck nicht immer zu einem solchen Ereignis. Allerdings führt er im Vergleich zu einem gesunden Menschen zu einem starken Anstieg des Risikos.
3. Herzschwäche
Ein langanhaltender und schlecht eingestellter Bluthochdruck gehört auch zu den wichtigsten Ursachen einer Herzschwäche (=Herzinsuffizienz). In diesem Fall verdickt sich der Herzmuskel und wird zunehmend schwächer, da er ständig gegen den erhöhten Druck in deinen Blutgefäßen arbeiten muss.
Auf Dauer kann das zu Herzschwäche führen, einem Zustand, bei dem das Herz nicht mehr genug Blut durch den Körper pumpen kann.
4. Augen, Nieren & Co.
Neben dem Herz-Kreislauf-System können jedoch auch andere kleine Gefäße oder Organe durch einen Bluthochdruck in Mitleidenschaft gezogen werden. Das gilt zum Beispiel für die Augen oder - wie du schon weißt - für die Nieren. In diesem Fall kann ein Bluthochdruck zu Einschränkungen in der Funktion der Organe führen, bei der Niere also zu einer chronischen Nierenschwäche.
Wie bekomme ich meinen Blutdruck in den Griff?
Die gute Nachricht ist: Du kannst auf deinen Blutdruck durch dein eigenes Verhalten und auf verschiedene Weisen positiv einwirken und damit auch deine Herz- und Nierengesundheit beeinflussen.
1. Eine gesunde Ernährung
Eine salzarme, ausgewogene Ernährung kann Wunder wirken. Besonders hilfreich sind dabei frische, unverarbeitete und saisonale Lebensmittel. Die sogenannte DASH-Diät ist ein gutes Beispiel. Sie setzt auf viel Gemüse, Obst, Vollkorn, gesunde Fette und wenig Salz. Fertigprodukte, Wurst, Käse und Fast Food enthalten oft verstecktes Salz und sollten daher bei Bluthochdruck nicht allzu oft Teil deines Speiseplans sein.
2. Ausreichend Bewegung
Regelmäßige Bewegung senkt nachweislich den Blutdruck. Dafür musst du auch nicht zum Leistungssportler werden. Schon 30 Minuten Spazierengehen am Tag können helfen. Ideal ist ein moderates Training an drei bis fünf Tagen pro Woche. Du hast auch viele Optionen, nicht nur Joggen - auch Gartenarbeit, lockeres Radfahren, Schwimmen oder Tanzen zählen.
3. Gewicht anpassen
Ein gesundes Gewicht entlastet dein Herz-Kreislauf-System. Schon eine moderate Gewichtsreduktion kann deinen Blutdruck verbessern. Wo dein Zielgewicht liegt, besprichst du am besten mit deinem Ärzteteam.
4. Medikamente einnehmen
Wenn du Medikamente gegen deinen Bluthochdruck verschrieben bekommen hast, solltest du darauf achten, diese auch regelmäßig einzunehmen. Sie wirken nur dann richtig, wenn du sie konsequent und nach den Vorgaben deines Ärzteteams einnimmst. Du solltest sie außerdem nicht eigenständig absetzen und bei Nebenwirkungen immer als erstes mit deinem Arzt oder deiner Ärztin sprechen.
Wie hilft mir die Mizu App?
In der Mizu App kannst du deine Blutdruckwerte direkt in dein Logbuch eintragen und hier verfolgen. So hast du alle Infos im Blick und kannst sie auch bei deinem nächsten Arzttermin ganz einfach zeigen.