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Immunsuppressiva nach der Transplantation schützen deine neue Niere, steigern aber auch dein Risiko für Infektionen. Welche Erreger nach der Transplantation häufig Probleme machen, wie du diese erkennst und wie Infektionen behandelt werden, erfährst du in diesem Artikel.
Here's what you need to know
Das solltest du wissen
Ecco cosa c'è da sapere
Voici ce qu'il faut savoir
Esto es lo que debe saber
  • Nach der Transplantation ist dein Abwehrsystem durch die Einnahme von Immunsuppressiva geschwächt - deshalb ist es für dich besonders wichtig, dass du dich vor Infektionen schützt
  • Achte auf einen ausreichenden Impfschutz und die richtige Einnahme deiner Medikamente
  • Kontaktiere rasch deine:n Ärzt:in, sobald du Anzeichen für eine Infektion bemerkst (z.B. Abgeschlagenheit, Durchfall, Erbrechen, Husten, Fieber oder Schmerzen beim Wasserlassen)
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Immunsuppressiva unterdrücken (= supprimieren), wie der Name bereits sagt, dein Abwehrsystem (=Immunsystem). Die Einnahme dieser Medikamente ist nach der Transplantation besonders wichtig. Grund dafür ist, dass die neue Niere für deinen Körper eigentlich ein Fremdkörper ist. Natürlich wurde vor deiner Transplantation untersucht, ob die Niere deines Spenders möglichst gut zu dir passt. Eine perfekte Übereinstimmung aller immunologischen Merkmale von Spender und Empfänger ist jedoch nahezu unmöglich. Die Ausnahme sind genetisch identische, eineiige Zwillinge.

Wird nun ein fremdes Organ in deinem Körper platziert, ist es völlig normal, dass dein Immunsystem misstrauisch wird. Um zu verhindern, dass dein Immunsystem deine neue Niere wieder abstößt, wird es also in seiner Arbeit gebremst. Genau diesen Job übernehmen die Immunsuppressiva.

Wie viele andere Medikamente auch haben sie jedoch Nebenwirkungen. Wie du bestimmt weißt, erkennt dein Immunsystem nicht nur Fremdkörper, sondern auch Viren, Bakterien oder Pilze und hilft deinem Körper so dabei, sich vor Infektionen mit diesen Erregern zu schützen. Durch das Ausbremsen deines Immunsystems nach der Transplantation können diese Erreger dein Immunsystem also vor neue Herausforderungen stellen.

Was sind opportunistische Infektionen?

Dein Risiko für Infektionen nach der Transplantation ist also im Vergleich zu der Zeit davor erhöht. Aber welche Keime führen besonders häufig zu Infektionen und welche Art von Infektionen spielen eine Rolle?

Wichtig zu verstehen ist, dass nicht nur Keime in deiner Umwelt eine Rolle spielen. Bakterien, Viren und Pilze sind etwas ganz Natürliches und befinden sich überall in deinem Körper. Manche sind harmlos, andere wiederum können unter gewissen Voraussetzungen zu Erkrankungen führen. Das gilt zum Beispiel für Bakterien oder Viren, die aktuell zwar in deinem Körper zuhause sind, hier aber von deinem Immunsystem in Schach gehalten werden. Andere befinden sich zwar in deiner Umgebung, werden aber nur bei einer Unterdrückung des Immunsystems zur Herausforderung für deinen Körper.

In diesen Fällen spricht man von sogenannten fakultativ pathogenen Keimen. Das klingt zwar erst einmal kompliziert, heißt aber eigentlich nur, dass diese Keime nur bei einer Unterfunktion deines Immunsystems zu Erkrankungen führen können. Diese fakultativ pathogenen Keime führen dann zu opportunistischen Infektionen. Sie machen sich also die Immunsuppression zu Nutze. Auf diese Keime und Infektionen wollen wir im Folgenden besonders eingehen.

Welche Infektionen sind nach der Transplantation häufig?

Besonders häufig sind nach der Transplantation Harnwegsinfektionen (=HWI). Etwa ein Drittel aller Transplantierten hat irgendwann einmal einen HWI. Manche HWI treten trotz Behandlung auch immer wieder auf. Dann spricht man von einem chronischen HWI. Diese Infektionen führen oft zum Brennen beim Wasserlassen und dem Bedürfnis häufiger Wasser zu lassen (=Harndrang).

Ebenfalls häufig sind Infektionen der Atemwege nach Transplantation, die sich durch Husten, Kurzatmigkeit und Grippesymptome äußern. Durchfall und Fieber können ebenfalls häufig auftreten und sollten immer mit deinem Transplantationsteam besprochen werden.

Anders als im gesunden Zustand, kann dein Immunsystem diese Infektionen nicht richtig bekämpfen. Infektionen können also intensiver verlaufen und zur echten Herausforderung für deine Gesundheit werden. Es ist also wichtig, dass dein Transplantationsteam eingeweiht wird und die richtige Behandlung einleiten kann.

Welche Viren und Bakterien führen zu den Infekten?

Wie du bereits weißt, sind die Bakterien, Viren und Pilze, die nach der Transplantation zu Infektionen führen andere als die, die bei einem funktionierenden Immunsystem von Bedeutung sind. Theoretisch kommen dafür viele Erreger in Betracht. Im Folgenden haben wir eine kurze Übersicht, zu einigen wichtigen erstellt, die nach der Transplantation eine Rolle spielen:

Erreger Krankheitsbild Symptome
Cytomegalievirus (=CMV) CMV-Erkrankung Fieber, Lymphknotenvergrößerung, Entzündung der Speiseröhre und des Darms, Leberentzündung, Lungenentzündung, etc.
Pneumocystis jirovecii Lungenentzündung Hohes Fieber, Kurzatmigkeit, Trockener Husten, Müdigkeit und Schwäche, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, etc.
BK-Virus (=BKV) Nierenentzündung Entzündung von Niere, Harnleiter und Harnblase, Transplantatversagen

1. Cytomegalievirus (=CMV)

Viele Menschen infizieren sich bereits in ihrer Jugend oder im jungen Erwachsenenalter mit dem CMV. Allerdings führt es bei einem funktionierenden Immunsystem nicht zu Symptomen und es werden Antikörper gegen das Virus gebildet, um es zu bekämpfen. Bis zu 60% aller Erwachsenen besitzen diese Antikörper gegen das CMV.

Unter der Einnahme der Immunsuppressiva kann das Cytomegalievirus nun zu Symptomen führen (= Reaktivierung) oder über das Spenderorgan in deinen Körper übertragen werden. Menschen, die vorher noch keinen Kontakt mit dem CMV hatten und keine Antikörper im Blut haben, die den Virus abwehren könnten, sollten sich davor besonders in Acht nehmen.

Symptome einer Infektion mit dem CMV sind Fieber, vergrößerte Lymphknoten, Entzündungen des Magen-Darm-Trakts, der Leber, der Lunge oder des Nervensystems. Auch Durchfälle und Bindehautentzündungen können auftreten.

Um eine Infektion mit dem CMV zu verhindern oder zu erkennen, kann untersucht werden ob Spender und Empfänger Antikörper in sich tragen. Bei einer bestehenden Infektion kann das Virus im Blut, im Darm oder bei Untersuchungen der Atemwege nachgewiesen werden.

Zur Therapie wird ein Medikament gegeben, dass die Vermehrung des Virus einschränkt. Gleichzeitig können Symptome wie das Fieber, Durchfälle oder Entzündungen behandelt werden.

2. Pneumocystis jirovecii

Pneumocystis jirovecii ist nicht nur ein waschechter Zungenbrecher, sondern ein Pilz, der in den Lungen der meisten Erwachsenen zuhause ist. Bei einem funktionierenden Immunsystem ist er auch keine echte Gefahr. Bei einer Immunschwäche kann er jedoch zu einer Lungenentzündung führen. Zum Schutz vor einer Infektion nach der Transplantation können daher einige Monate lang spezifische Antibiotika gegeben werden.

Symptome einer Lungenentzündung mit diesem Pilz sind Fieber, trockener Husten, Schmerzen im Brustkorb, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust oder auch Nachtschweiß.

Um eine Infektion mit Pneumocystis jirovecii nachzuweisen, kann eine Bildgebung (Röntgen, Computertomographie) deiner Lunge angefertigt werden und eine Probe des Sekrets oder Auswurfs aus deinen Atemwegen entnommen werden.

3. BK-Virus (BKV)

Nahezu alle Erwachsenen - egal ob transplantiert oder nicht - sind mit dem BKV infiziert. Diese Viren nisten sich in deinen weißen Blutkörperchen und deiner Niere ein. Erst bei einer Schwäche deines Immunsystems führen sie dann manchmal zu einer Entzündung deiner Niere, deines Harnleiters und deiner Harnblase. Ganz schön gemein!

Zu Beginn einer Infektion mit dem BKV zeigen sich oft keine Symptome. Später kann es zu einer Abnahme der Nierenfunktion, einem Rückstau von Urin oder einer Blasenentzündung mit blutigem Urin kommen.

Eine solche Infektion tritt bei bis zu 10% der Transplantierten auf. Am häufigsten geschieht das im ersten Jahr nach der Transplantation. Um das Virus nachzuweisen, werden Blut- und Urinproben von deinem Ärzteteam auf das Virus getestet. Manchmal wird auch eine kleine Gewebeprobe deiner neuen Niere entnommen, um das Virus zu entlarven.

4. Influenza und Grippeviren

Generell kann das Grippevirus jeden Menschen infizieren und so zu einer Grippeerkrankung führen. Daher gibt es eine jährliche Grippeimpfung, die dich vor diesem Virus schützen soll. Gerade nach der Transplantation können Grippe- und Erkältungserkrankungen häufiger auftreten. Daher wird eine jährliche Grippeimpfung nach Transplantation empfohlen.

Anders als Impfungen mit Lebendimpfstoffen - bei denen eine kleine, abgeschwächte Menge an “lebendigen und vermehrungsfähigen” Krankheitserregern verabreicht wird - ist eine Grippeimpfung (= Totimpfstoff mit Krankheitserregern, die sich nicht mehr vermehren können) nach der Transplantation unbedenklich. Mehr zu Impfungen vor und nach der Transplantation findest du in weiteren Artikeln in der Mizu App.

Wie verhindere ich eine Infektion nach Transplantation?

Um eine Infektion nach der Transplantation vorzubeugen, solltest du auf einen vollständigen Impfstatus achten. Einige der gängigen Impfungen sollten vor oder auch kurz nach der Transplantation aufgefrischt werden. Andere, wie die Grippeimpfung, werden jährlich empfohlen. Nur Lebendimpfungen, wie die gegen Mumps, Masern oder Röteln, sollten nach der Transplantation nicht durchgeführt werden, da sie selbst zu einer Infektion mit dem Erreger führen können.

Außerdem werden während und nach der Transplantation einige Medikamente zum Beispiel gegen Bakterien (= Antibiotika) oder Viren (= Virostatika) gegeben, um Infektionen vorzubeugen. Um dein Immunsystem nicht unnötig zu schwächen, solltest du außerdem darauf achten, deine Immunsuppressiva streng nach den vorgegebenen Intervallen deines Ärzteteams einzunehmen. So bleibt die Wirkung der Medikamente gleichmäßig und schwankt nicht zu sehr.

Du siehst also, die (richtige) Einnahme deiner Medikamente nach der Transplantation ist extrem wichtig. Mit Hilfe der Mizu App kannst du dich an die Einnahme deiner Medikamente erinnern lassen und diese regelmäßig dokumentieren. So behältst du deine Medikamente ganz einfach im Blick.

Wie erkenne ich eine Infektion nach Transplantation?

Obwohl jede Infektion ihre eigenen Symptome hat, gibt es einige generelle Anzeichen, mit deren Hilfe du eine Infektion erkennen kannst. Generell werden deine Infektparameter - vor allem kurz nach der Transplantation - häufig durch Laboruntersuchungen bestimmt. Zu diesen gehören unter anderem das sogenannte C-reaktive Protein (CRP) und die Anzahl deiner weißen Blutkörperchen. Besonders ein Anstieg des CRP-Werts kann ein Hinweis auf eine Infektion sein.

Neben deinen Laborwerten empfiehlt es sich, regelmäßig deine Temperatur zu messen. Bei einem Fieber (≥ 38 °C) solltest du direkt Kontakt mit deinem Transplantationsteam aufnehmen. Neben einem Fieber können auch Symptome wie Abgeschlagenheit, Durchfall, Erbrechen, Husten oder Schmerzen beim Wasserlassen einen Hinweis auf eine Infektion liefern. In der Mizu App kannst du viele dieser Werte, wie deine Temperatur und deine Laborwerte, in deinem Logbuch dokumentieren. So behältst du deine Gesundheit jederzeit im Griff und bist für eine rasche Erkennung und Reaktion gegen typische Krankheitserreger bestens gewappnet.

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